St. Nikolaus von der Flüe in Colbitz
Nach
dem 2. Weltkrieg fanden viele katholische Familien aus den deutschen
Ostgebieten in Colbitz eine neue Heimat.
Im Jahr 1955 kam vorübergehend Vikar Feldmann zur Pfarrstelle nach
Wolmirstedt, um später die Gemeinde Colbitz zu übernehmen. Er kam
unter anderem auch mit dem Auftrag, den Bau einer katholischen
Kapelle für immerhin 400 Gläubige zu leiten. Nach Unterbrechung der
Arbeiten infolge behördlicher Anordnung wurde die Kapelle, trotz
aller Hindernisse, 1960 auf den Namen des hl. Nikolaus von der Flüe von Weihbischof Dr. Rintelen feierlich geweiht. Die Amtsgeschäfte
übernahm Pfarrer Müller aus Schönebeck.
... Dazu
stand ein Gartengrundstück mit noch gut erhaltener Scheune zur
Disposition. Der Umbau gestaltete sich als sehr schwierig, da es von
staatlicher Seite massive Eingriffe gab. Am 2. September 1960 kam es
zu einer Eskalation. Ein Aufgebot von 11 Leuten, wahrscheinlich
Angehörige der Staatssicherheit oder Polizei, erschienen und
versiegelten den Bau, der Vikar sollte im Auto des Staatsanwaltes vom
Bau entfernt werden und Fahrzeuge das Baumaterial abtransportieren.
Anschließend kam es zur Aussprache zwischen dem Kuratus und den Staatsanwälten. Im weiteren Verlauf wird auf Druck durch den Staat der Vikar versetzt, was als Bedingung für die nachträgliche Genehmigung des Kirchenbaus gefordert wurde. Am 24.12.1960 feierten die katholischen Christen in der noch nicht fertig gestellten Kirche die Christmette. Am 19.08.1962 wurde die Kirche geweiht und nach Fertigstellung des Glockenturms riefen die Glocken am 25.09.1965 das erste Mal zum Gottesdienst. Aus Spenden und Mitteln der Kirche wurde 1969 einen Orgel angeschafft. Die kurze Geschichte der selbstständigen Kuratie Colbitz wurde 1982 mit ihrer Auflösung und Eingliederung in die Pfarrgemeinde Wolmirstedt beendet.
Quelle:
Verwaltungsgemeinschaft Elbe Heide/Kirche Colbitz
Der Schutzpatron der Kirche in Colbitz ist Nikolaus (Niklaus, Klaus) von Flüe.
"Nikolaus" ist griechisch und heißt "Sieger im Volk".
Nikolaus von Flüe wurde 1417 auf dem Flüeli bei Sachseln (Schweiz) geboren. Als Bergbauer
bewirtschaftete er erfolgreich eine Menge Land, seine Ehe mit
Dorothea Wyss, die ihm zehn Kinder schenkte, war glücklich, und auch
als Richter und Ratsherr war er allgemein hoch geachtet. 1467
verließ Nikolaus seine Familie, um fortan als Einsiedler zu
leben. Zunächst ging er ins Elsass, doch das Heimweh plagte ihn,
so dass er in eine Klause in der nahen Ranftschlucht zurück
kehrte. Nikolaus lebte ein strenges Leben des Gebetes und der Buße.
Während der 19 Jahre seiner Einsiedelei nahm er außer der heiligen Kommunion keine festen Speisen zu sich, wie eine vom zuständigen Bischof angeordnete Untersuchung bestätigte: "Dios basta - Gott genügt!" habe er gesagt. Geschlafen hat er auf einem Brett, als Kopfkissen benützte er einen Stein. Der Versuchung des Teufels, der ihn in einen Dornbusch warf, widerstand er.
Sein "Wunderfasten" machte ihn in ganz Europa bekannt. Pilger
in großer Zahl holten bei ihm Rat und Hilfe. Er mühte sich
besonders um den Frieden. So konnte er durch seinen Rat eine
Spaltung der Eidgenossenschaft im Jahre 1481 verhindern. Nikolaus
wurde seit 1669 zu den Seligen gezählt, aber erst 1947 sprach
ihn Papst Pius XII. heilig.
Quelle:
Heiligenlexikon
Bruder-Klaus-Gebet:
O mein Gott und mein Herr, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.
O mein Gott und mein Herr, nimm von mir alles, was mich hindert gegen dich.
O mein Gott und mein Herr, gib mir alles, was mich fördert zu dir.
Amen.
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