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Wallfahrt zur Hl. Mutter Anna - 4. August 2024
Die Annenwallfahrt wird auch in diesem Jahr wieder in Althaldensleben stattfinden. Alle, die sich zu Fuß aufmachen wollen, treffen sich am Wallfahrtstag um 9:00 Uhr vor der
Berufsschule in Althaldensleben, dem einstigen Kloster. Von dort geht es dann, begleitet von Gebet und
Gesang, durch den Klosterpark zur Simultankirche. In der Kirche besteht ab 9:00 Uhr die Möglichkeit zur Beichte bei unserem Gastprediger Pfr. Marco Vogler. Der Festgottesdienst beginnt um 10:00 Uhr auf der Wiese hinter der Kirche. Nach der Eucharistiefeier gibt es Essen aus der Gulaschkanone und gekühlte Getränke sowie Kaffee und Kuchen auf dem Pfarrhof. Die Abschlussandacht halten wir um 13:00 Uhr.
- Die Geschichte der Annen-Wallfahrt
Die mittelalterliche Kapelle in Glüsig
war Ziel der alljährlichen St.
Annen-Wallfahrt. Sie gehört zu
den Höhepunkten des
Glaubenslebens in unserer
Pfarrei. In der Frühe des 1.
Sonntags im August formierten
sich die Pilgerzüge in den
Gemeinden St. Peter und Paul in
Groß Ammensleben
(8:00 Uhr) und St. Johann
Baptist in Althaldensleben (8:15
Uhr) zu
einer Fußwallfahrt. Die per Bus oder
Auto angereisten
Wallfahrer erwarteten
die Fußwallfahrer
auf dem Kapellenberg.
Gemeinsam zogen
die beiden Pilgerzüge
mit Gebet und Gesang
ein und feierten eine festliche
Wallfahrtsmesse.
Diese wurde von Mitgliedern
der einzelnen Gemeinden
gestaltet (Lektoren,
Ministranten, Chorsänger).
Gegen 13:00
Uhr wurde die Wallfahrt
durch die Andacht
mit sakramentalem
Segen abgeschlossen.
- Geschichte
der Wallfahrtskapelle
Der denkmalgeschützte
Hofkomplex in Glüsig
geht auf ein Vorwerk
des ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosters
in Alt-Haldensleben
zurück. Das Vorwerk
Glüsig wurde 1112
erstmals urkundlich
erwähnt. Der jetzt
denkmalgeschützte
Hof stammt teilweise
aus dem frühen 18.
Jahrhundert. Im
Jahr 1992 wurde
das damals volkseigene
Gut vom Caritasverband
für das Bistum Magdeburg
e.V. übernommen.
Die Wallfahrtskapelle
der hl. Anna, ein
romanischer Bruchsteinbau
aus dem 13. Jh.,
steht westlich des
Gutshofes. Erzbischof
Wilbrand von Magdeburg
übereignete die
Kapelle 1236 dem
Zisterzienserinnenkloster
in Althaldensleben.
Die im 30jährigen
Krieg zerstörte
Kapelle wurde 1658
erneuert und 1934
restauriert. In
ihr wurde die letzte
Äbtissin des 1810
säkularisierten
Klosters, "Domina
und Mater" Ludovica
Dederich, bestattet.
Der Grabstein steht
an der Außenwand
des Gotteshauses.
Das Chorhaus des
romanischen Baus,
von dessen altem
Mauerwerk nur noch
wenig erhalten ist,
öffnet sich in einem
Rundbogen zum Barockaltar
mit einer St. Anna-Statue.
Die bei der Wallfahrtsprozession
gezeigte Figur der
Kapellenpatronin
stammt aus Beständen
des Diözesanmuseums
Paderborn.
- Die besondere
Verehrung der Hl.
Mutter Anna in Glüsig
Die Annen-Wallfahrt
nach Glüsig hat eine lange
Tradition.
Am Ende des 30-jährigen
Krieges stifteten
die Nonnen des Klosters
nach der Verschonung
durch eine verheerende
Pestepidemie die
Wallfahrt zur Hl.
Mutter Anna. Seit
1546 ziehen die
katholischen Christen
von Althaldensleben
und Groß Ammensleben
alljährlich am ersten
Augustsonntag zur
heiligen Mutter
Anna nach Glüsig.
Die Kontinuität
der Wallfahrt wurde
nur ein einziges
Mal unterbrochen.
Und zwar wurde sie
im Jahre 1964
wegen Maul- und
Klauen-Seuche durch
die DDR-Behörden
verboten und fand
deshalb einmalig
in Althaldensleben
statt.
- Hl. Anna
- Die Kapellenpatronin
Anna war die
Mutter der Gottesmutter
Maria. Zum ersten
Mal taucht ihr Name
zusammen mit dem
des Joachim als
Eltern Mariens im
2. Jh. im Protoevangelium
des Jakobus auf.
Die legendäre Lebensgeschichte ist dem alttestamentlichen Vorbild der unfruchtbaren
Anna (Hanna), der
Mutter Samuels nachgezeichnet:
Erst nach zwanzigjähriger
kinderloser Ehe
gebar Anna die Maria.Die
Annaverehrung fand
zuerst im Orient
Verbreitung und
gelangte über Konstantinopel,
wo Kaiser Justinian
zu Ehren der hl.
Mutter Anna 550
eine Kirche erbauen
ließ, nach Rom.
Die Kreuzzugbewegung,
der Neubau der Jerusalemer
Annenkirche durch
die Kreuzfahrer
und vor allem der
in diesem Zusammenhang
seit dem 12. Jahrhundert
einsetzende Import
von Reliquien aus
dem Heiligen Land
und Konstantinopel
haben dem westlichen
Annenkult einen
Impuls gegeben.
Aufschwung erhielt
die Annenverehrung
auch durch die Aufnahme
des Anna-Tages (26.
Juli) in den römischen
Heiligenkalender
durch Papst Sixtus
IV. (1481) und die
Einführung des Anna-Festes
durch Papst Gregor
XIII. im Jahre 1584.
- Gedenktag: 26. Juli
- Name: Anna ist hebräisch und bedeutet: die Begnadete
- Attribut: Dargestellt wird Anna im Matronengewand mit Kopftuch, einem Buch und der jungen Maria sowie als Annaselbdritt mit Maria und Jesus gemeinsam auf einem Bild.
- Patronat: Anna ist die Patronin von vielen orthodoxen und katholischen Kirchen. Man bittet sie um eine glückliche Ehe und Kindersegen. Als Patronin der Mütter und der Ehe sorgt sie für eine gute Geburt und steht den Witwen bei. Nicht alleine Hausfrauen, Hausangestellte und Arbeiterinnen hilft sie, auch Bergleuten, Webern, Schneidern, Strumpfwirkern, Knechten, Müller, Krämer, Schiffer, Seilern, Drechsler, Kunsttischlern, Spitzenklöpplern und Goldschmieden steht sie bei. Man bittet Anna um Regen und erbittet ihre Hilfe bei Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen und sie hilft bei der Suche nach verlorenen Dingen. Anna ist auch Schutzpatronin gegen Gewitter. Um den Annentag herum beginnen die sommerlichen Hundstage, die bis in den August hinein andauern; diese Jahreszeit wird durch den Aufgang des "Hundssterns", des Sirius im Sternbild des großen Hundes bestimmt und zeichnet sich durch große Hitze und die damit einhergehenden Gewitter aus.
- Bauernregeln:
St. Anna klar und rein, wird bald das Korn geborgen sein.
Ist St. Anna erst vorbei, kommt der Morgen kühl herbei.
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