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Wie die Kirche zu ihrem Namen kam

Der Bau der katholischen Kirche in Eichenbarleben war eng mit dem Wirken des Benediktinerpaters Basilius Urbasek OSB (Ordo Sancti Benedicti) verbunden. Nach seiner Priesterweihe 1939 in Prag, KZ-Haft 1942 in Dachau und Vertreibung 1946 entschied er sich für die Seelsorge in der sowjetischen Besatzungszone. Hier übernahm er 1947 als Vikar der Pfarrei Althaldensleben die Gemeinde Eichenbarleben mit Sitz in Eichenbarleben. Dem unermüdlichen Einsatz von Pater Basilius, der katholischen Gemeinde und der zahlreichen Helfer, die zusammen an die 80.000 freiwillige Aufbaustunden (einschließlich Erdarbeiten und Baufuhren) leisteten, war es zu danken, dass nach nur knapp einem Jahr die Kirche errichtet werden konnte. Sie wurde am 14. Juni 1953 von Weihbischof Friedrich Maria Rintelen in Begleitung von zehn Geistlichen und mit großer Anteilnahme von ca. 2000 Gläubigen zu Ehre des heiligen Benedikt geweiht. Nach fast einem Jahrzehnt segensreichen Wirkens wurde Pater Basilius endgültig von seinem Abt in sein Benediktinerkloster Rohr-Laaberberg (Niederbayern) zurückgebeten.

Benedikt ist einer der Heiligen, der sehr vielen Menschen bekannt ist. Auch nach 1500 Jahren spricht man noch von ihm und schmückt ihn mit Ehrentiteln wie "Patriarch des abendländischen Mönchtums" oder "Patron Europas". Wer aber war dieser "Mann Gottes", der die Kultur des Abendlandes so nachhaltig beeinflusst hat und nach dessen Regeln Menschen auch heute noch versuchen, ihr Leben zu gestalten?

Benedikt wurde mit seiner Zwillingsschwester Scholastika als Sohn einer vornehmen Familie in Nursia (Umbrien) geboren. Seine Erziehung und Schulbildung erhielt er in Rom, beschloss aber mit 14 Jahren, dem dekadenten Treiben seiner Umgebung zu entfliehen und in harter Askese der Welt zu entsagen. Er zog sich in einer Höhle im Anio-Tal bei Subiaco zurück. Drei Jahre verbrachte er dort in völliger Einsamkeit. Da entdeckten ihn Hirten und verbreiteten den Ruf seiner Heiligkeit. So kamen die Mönche des nahen Klosters Vicovaro zu ihm und baten ihn, Nachfolger ihres verstorbenen Abtes zu werden. Die Mönche fügten sich nur widerwillig der klösterlichen Zucht und Strenge ihres neuen Abtes. Darum beschlossen sie, seiner Tyrannei ein Ende zu setzen. Nach einem vereitelten Giftmordversuch der Mönche kehrte Benedikt wieder in das Tal von Subiaco zurück und gründete das Kloster S. Clemente sowie zwölf weitere, kleine Klöster - unter ihnen das als einziges noch heute erhaltene Konvent S. Scolastica. Benedikt zog 529 mit einer kleinen Schar treuer Anhänger auf den 80 km südöstlich gelegenen Monte Cassino und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der Benediktiner gilt. Benedikt arbeitete für sein Kloster eine »Regula« aus, die militärische Disziplin mit christlichem Geist vereinigte und alle älteren Regeln übertraf. Der Tagesablauf der Mönche wird bestimmt vom Rhythmus des gemeinsamen Stundengebets, die Lesung in der Bibel oder in theologischen oder spirituellen Schriften und durch die Arbeit ("ora et labora"). Benedikt war bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt. Er stand den Menschen in Notzeiten bei. Auch von Heilungen, sogar von Totenerweckungen berichten die Legenden. In Monte Cassino starb Benedikt schließlich am Gründonnerstag des Jahres 547, dem 21. März, während er am Altar der Klosterkirche betete. Quelle: Heiligenlexikon


  • Benedikt von Nursia - San Benedetto di Norcia
    Ordensgründer, Vater des abendländischen Mönchtums ,
    * um 480 in Nursia, dem heutigen Norcia bei Perugia in Umbrien
    † 21. März 547 auf Kloster Montecassino

  • Gedenktag
    Ab dem 11. Jahrhundert wurde der Gedenktag des heiligen Benedikt an seinem Todestag, dem 21. März begangen. Mit der Erhebung des Festes des heiligen Benedikt in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche wurde 1970 der Gedenktag auf den 11. Juli verlegt.

  • Bedeutung
    Der Name Benedikt stammt aus dem Lateinischen (bene dictus = wohl gesagt) und bedeutet "der Gesegnete"

  • Verehrung
    Der hl. Benedikt gilt als einer der Väter des abendländischen, christlichen Mönchtums und stellt eine herausragende Persönlichkeit innerhalb der Geschichte dar. Er trägt den Beinamen "Vater vieler Völker" und ist Schutzpatron Europas (seit 1964). Diese Würde leitet sich von der Tatsache her, dass der von ihm gegründete Benediktinerorden maßgeblich zur Rekultivierung Europas nach dem Ende des römischen Weltreiches beigetragen haben.
    Zudem wird er als Patron der Schulkinder und Lehrer, der Bergleute und Höhlenforscher, der Kupferschmiede und der Sterbenden geehrt, sowie gegen Fieber, Entzündungen, Nieren- und Gallensteine, Vergiftung und Zauberei angerufen.

  • Attribute
    mit zersprungenem Becher oder Kelch, aus dem eine kleine Schlange entweicht; Regelbuch, Rabe, Dornen, Kugel

  • Bauernregeln
    Am 21. März (dem ursprünglichen Gedenktag des heiligen Benedikt) geltende Wetterregeln:
    Willst Du Gersten, Erbsen, Zwiebeln dick, so säe an St. Benedikt.
     Soll das Korn gar üppig stehen, so soll man es an St. Benedikt säen.
    Sankt Benedikt, den Garten schmückt

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